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Hilfe und Beratung für Alkoholtrinker und ihr Umfeld

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Paar-, Familien- und Netzwerktherapien

Eine Alkoholabhängigkeit wirkt sich häufig negativ auf die Paarbeziehung aus. Die therapeutische Einbeziehung des Partners oder eine Paarbehandlung haben das Potenzial, die Compliance mit der Behandlung zu verbessern. Die Beziehungen zwischen der abhängigen Person und den ihr Nahestehenden im familiären Bereich sind in der Regel komplexer Natur. Im Rahmen von Familientherapien, deren Wirksamkeit für eine nachhaltige Abstinenz nachgewiesen ist, können ambivalente und oft widersprüchliche Gefühle des Umfelds zum Ausdruck gebracht werden.

Bei der Netzwerktherapie handelt sich um eine neuere Formalisierung eines empirisch und in der systemischen Therapie bekannten Grundsatzes: Die aktive Teilnahme des Umfelds der abhängigen Person erhöht die Wahrscheinlichkeit, eine dauerhafte Verhaltensänderung zu erreichen.

"Bei der Netzwerktherapie [...] handelt es sich um einen Rehabilitationsansatz, bei dem bestimmte Familienmitglieder und Freunde die Einstellungsänderung unterstützen. Die Mitglieder des Netzwerkes sind vollwertig in das Therapeutenteam integriert und werden nicht wie Patienten in die Behandlung eingebunden. Das Ziel dieses Ansatzes besteht bei den abhängigen Patienten darin, schnell zur Abstinenz zur gelangen und Rückfälle zu vermeiden, sowie in einer schrittweisen Anpassung an den Alltag ohne Psychopharmaka" (Galanter M).
  Marc Galanter's Buchreferenzen

In der Praxis gibt es unter den Teilnehmern jedoch häufig gewisse Vorbehalte gegenüber diesen Ansätzen:

  • Schwierigkeiten bei oder Unmöglichkeit der Umsetzung in den – relativ häufigen – Fällen „toxischer Familienbeziehungen“, die mit der Abhängigkeit in Verbindung gebracht werden.
  • Manipulationsgefahr, komplexe Machtverhältnisse in den Familienstrukturen.
  • Gefahr einer mehrfachen Verletzung der Grundrechte und der Persönlichkeit, Gefahr einer verstärkten Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, Beeinträchtigung im Arbeitsleben, u.a. Arbeitsplatzverlust.
  • Konkrete Schwierigkeiten, alle Akteure gleichzeitig zu aktivieren.

Referenz

  • Expertise collective INSERM 2003, chap 14: Traitements de l'alcoolodépendance Inserm.  Alcool: dommages sociaux, abus et dépendance. Paris : Inserm, coll. Expertise collective, 2003 : 536 p.

Für weitere Informationen

 
(Update 23.08.2018 | Redaktion E. Laszlo)